Mit der Überarbeitung des Förderprogramms „Jung kauft Alt“ soll der Erwerb von Bestandsimmobilien durch Familien erleichtert werden. Ziel ist es, leerstehende Gebäude zu erhalten, Ortskerne zu stärken und bezahlbares Wohnen zu unterstützen. Seit dem 23. Oktober 2025 gelten verbesserte Konditionen mit niedrigeren Zinsen und reduzierten Sanierungsanforderungen.

Weniger Aufwand bei der Sanierung

Bislang mussten geförderte Gebäude innerhalb weniger Jahre auf das Effizienzhaus-Niveau 70 EE saniert werden. Das wurde in der Praxis häufig als Hürde empfunden. Nun genügt das energetische Mindestniveau eines Effizienzhaus 85 EE, das innerhalb von 4,5 Jahren nach dem Kauf erreicht werden muss.

Für Immobilien, die aufgrund ihrer Bausubstanz nicht vollständig modernisiert werden können, gilt künftig eine Ausnahmeregelung. Damit entfällt das Risiko, dass die Förderung zurückgezahlt werden muss, wenn das Zielniveau nur teilweise erreicht wird.

Deutlich günstigere Zinsen

Auch finanziell lohnt sich die Förderung jetzt mehr: Der Endkundenzinssatz beträgt 1,12 Prozent (statt 1,71 Prozent) bei einer Laufzeit von 35 Jahren und zehn Jahren Zinsbindung. Familien mit zwei Kindern können bis zu 125.000 Euro Kredit erhalten.

Zusätzlich können Fördermittel aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragt werden. Diese umfasst weitere Zinsvorteile und Tilgungszuschüsse, abhängig vom erreichten Effizienzstandard.

Ergänzung durch „Wohneigentum für Familien“

Parallel wurde auch das Programm „Wohneigentum für Familien“ (WEF) angepasst. Es fördert den Neubau oder Ersterwerb klimafreundlicher Wohngebäude. Der Zinssatz liegt ebenfalls bei 1,12 Prozent, der mögliche Kreditbetrag bei bis zu 220.000 Euro, wenn das Gebäude das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) trägt.

Beide Programme ergänzen sich: Während „Jung kauft Alt“ bestehende Häuser wiederbelebt, unterstützt das WEF klimafreundlichen Neubau.

Ausblick

Mit der Neuauflage des Förderprogramms kann der Erwerb älterer Bestandsimmobilien wieder für viele Familien interessant werden. Besonders in ländlichen Regionen entstehen neue Chancen, leerstehende Häuser zu sanieren und nachhaltig zu nutzen. Die Kredite können wie gewohnt über die Hausbanken bei der KfW beantragt werden.

Weitere Informationen zum Förderprogramm „Jung kauft Alt“ sind auf der Website der KfW abrufbar: www.kfw.de/308

 

© Marianna — stock.adobe.com

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