Der Immobilienmarkt meldet sich mit neuen Rahmendaten zurück. Laut dem empirica Preisindex für Q3/2025 zeichnet sich eine deutliche Marktberuhigung ab, begleitet von ersten positiven Impulsen. Die Phase deutlicher Preisrückgänge verlangsamt sich deutlich, gleichzeitig entstehen neue Marktchancen. Ein Überblick.
Neubau: Preise und Mieten ziehen wieder an
Wer im Neubau weiter fallende Preise erwartet hat, muss seine Einschätzung nun korrigieren. Die Indizes zeigen nach oben:
- Eigentumswohnungen: Die Preise sind im Vergleich zum Vorquartal um 0,8 Prozent gestiegen. Auf Jahressicht (Vergleich Q3 2024) liegt das Plus sogar bei 3,0 Prozent.
- Ein- und Zweifamilienhäuser: Auch hier sehen wir ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
- Mieten: Besonders dynamisch entwickeln sich die Mieten im Neubau. Sie legten um 1,1 Prozent zum Vorquartal zu, im Jahresvergleich sogar um 4,7 Prozent.
Bestandsimmobilien: Die Rückkehr der Käufer
Auch bei älteren Immobilien, also im Bestand, hellt sich die Stimmung auf. Besonders bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist eine echte Trendwende erkennbar: Die Preise sind im Vergleich zum Vorquartal um 1,1 Prozent gestiegen. Nach den teils deutlichen Korrekturen der letzten Jahre scheint hier der Boden erreicht zu sein.
Bei den Bestandswohnungen ist die Kurve flacher, aber ebenfalls positiv (+0,8 Prozent zum Vorquartal). Interessant ist hierbei, dass der Preisrückgang infolge des Zinsanstiegs bei Wohnungen ähnlich lang und ausgeprägt war wie bei Häusern. Dass nun beide Segmente wieder ins Plus drehen, spricht für eine breite Marktstabilisierung.
Erschwinglichkeit: Die Hürde bleibt die Finanzierung
Trotz der positiven Preissignale bleibt die Finanzierung für viele Käufer die „Gretchenfrage“. Die sogenannte Annuitätenbelastung, also der Teil des Einkommens, der für Zins und Tilgung aufgewendet werden muss, ist seit dem ersten Quartal 2025 wieder leicht gestiegen.
Der Grund ist ein doppelter Effekt: Die Immobilienpreise steigen wieder an, während die Zinsen nicht im gleichen Maße fallen. Potenzielle Ersterwerber scheitern aktuell oft gar nicht an der monatlichen Rate, sondern schlicht am fehlenden Eigenkapital, das bei den gestiegenen Preisen notwendig ist.
Ausblick
Der Immobilienmarkt präsentiert sich wieder robuster und gefestigter. Die Unsicherheit der Vorjahre weicht einer neuen Normalität mit stabilen bis leicht steigenden Preisen. Für Verkäufer ist dies ein guter Zeitpunkt, um mit realistischen Preisvorstellungen auf den Markt zu gehen. Käufer sollten sich darauf einstellen, dass der Spielraum für Preisverhandlungen wieder enger wird.
© Bildquelle: KI-generiert mit Gemini (Google)
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