Nach vier Leitzinssenkungen der EZB haben sich die Konditionen für zehnjährige Baufinanzierungen im vierten Quartal 2025 bei rund 3,3 Prozent stabilisiert. Für das kommende Jahr ist jedoch nicht mit weiteren Senkungen zu rechnen – vielmehr deutet alles auf eine Seitwärtsbewegung hin. Ein Überblick.

Zinsniveau 2025: Das Ende der Volatilität

Das Jahr 2025 markierte den Übergang in ein neues Zinsumfeld. Nach vier Leitzinssenkungen der EZB haben sich die Konditionen für zehnjährige Baufinanzierungen im vierten Quartal bei rund 3,3 Prozent stabilisiert. Dieses Niveau zeichnet sich zunehmend als das neue „New Normal“ ab.

Die starken Ausschläge, die noch zu Jahresbeginn durch geopolitische Ereignisse und Wahlergebnisse verzeichnet wurden, sind einer Marktberuhigung gewichen. Dies schafft für Kalkulationen wieder eine verlässlichere Basis.

Prognose 2026: Seitwärtsbewegung mit Aufwärtstendenz

Für das erste Halbjahr 2026 gehen führende Finanzinstitute, darunter Analysten von Dr. Klein und der Interhyp, nicht von wesentlichen Zinssenkungen aus. Der Konsens deutet auf eine Seitwärtsbewegung hin.

  • Der Zinskorridor: Realistisch ist eine Spanne zwischen 3,1 und 3,7 Prozent. Pessimistischere Szenarien sehen sogar Spitzen bis 4 Prozent.
  • Die Gründe: Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder Tritt. Gleichzeitig plant der deutsche Staat für 2026 eine hohe Neuverschuldung. Das steigende Angebot an Bundesanleihen dürfte deren Renditen stützen, an denen sich die Bauzinsen orientieren.

Immobilienpreise: Verknappung treibt Marktwert

Während die Finanzierungskosten stagnieren, ziehen die Immobilienpreise wieder an. Bereits 2025 war ein bundesweiter Anstieg von ca. 3 Prozent zu verzeichnen. Für 2026 werden in Metropolregionen Preissteigerungen von 4 bis 5 Prozent erwartet.

Der Grund ist einfach: Es wird zu wenig neu gebaut, während die Nachfrage durch gestiegene Löhne ungebrochen ist. Wer jetzt auf ein Zinsrutsch wartet, zahlt am Ende drauf – durch höhere Kaufpreise bei nahezu gleichem Zinsniveau.

Unser Tipp: Behalten Sie die degressive AfA für den Wohnungsneubau im Blick. Sie bleibt ein wichtiges Instrument, um Neubauprojekte trotz des Zinsniveaus rentabel zu gestalten. Zudem wurden kürzlich mehrere Förderprogramme im Wohnungsbau wieder aktiviert. Mehr dazu lesen Sie in unseren News.

Ausblick

Das Jahr 2026 wird voraussichtlich von stabilen Finanzierungskosten und einem dynamischen Preisanstieg bei Bestandsimmobilien geprägt sein. Die reale Verzinsung bleibt im historischen Vergleich moderat. Für Marktteilnehmer bedeutet das: Der Fokus verschiebt sich vom Warten auf den „perfekten Zins“ hin zur Auswahl der richtigen Substanz. Als Sachverständige für Immobilienbewertung unterstützen wir Sie bei der fundierten Einschätzung von Bestandsobjekten und Projektentwicklungen im neuen Jahr.

 

© Bildquelle: KI-generiert mit Gemini (Google)

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