Leerstehende Bürogebäude könnten bald durch neue Förderanreize zu Wohnraum umgenutzt werden. Ab Sommer 2026 plant die Bundesregierung ein Programm, das die Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnungen unterstützt. Eigentümer geeigneter Gebäude sollen dafür zinsverbilligte Darlehen erhalten.

Büroflächen als Wohnraumpotenzial

In vielen deutschen Städten hat sich der Büromarkt spürbar verändert. Während vor einigen Jahren kaum freie Flächen verfügbar waren, stehen heute zahlreiche Gebäude leer. Laut Bundesregierung ist die Leerstandsquote in den größten Büromärkten zwischen 2019 und 2024 von rund zwei auf 5,6 Prozent gestiegen – das entspricht etwa elf Millionen Quadratmetern ungenutzter Fläche.

Mit dem Programm „Gewerbe zu Wohnen“ soll dieses Potenzial künftig gezielt genutzt werden. Für 2026 sind 360 Millionen Euro im Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität vorgesehen, um Eigentümern die Umwandlung ihrer Immobilien zu erleichtern.

Förderung ohne Mietobergrenzen

Gefördert werden soll der Umbau von Büro- und sonstigen Nichtwohngebäuden zu Wohnungen über zinsvergünstigte KfW-Darlehen. Laut Bundesregierung wird es im Rahmen des Programms keine Mietobergrenzen geben. Eigentümer können die neu geschaffenen Wohnungen also frei am Markt vermieten.

Ziele des Förderprogramms

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) arbeitet derzeit am konkreten Förderkonzept. Dabei stehen drei Hauptziele im Vordergrund:

  • Leerstände abbauen und Innenstädte revitalisieren
  • Wohnraum in zentralen Lagen schaffen
  • Umbaukultur fördern und bestehende Ressourcen klimafreundlich nutzen

Nach Angaben des Ministeriums gibt es allein in den sieben größten deutschen Städten 1,8 Millionen Quadratmeter an Büroflächen, die sich für eine Umwidmung eignen.

Ausblick

Die Förderung „Gewerbe zu Wohnen“ soll ab Sommer 2026 starten. Noch werden die genauen Förderbedingungen erarbeitet, doch schon jetzt ist klar: Für Eigentümer, die über leerstehende Gewerbeflächen verfügen, bietet sich eine attraktive Möglichkeit, ungenutzte Immobilien wirtschaftlich und nachhaltig weiterzuentwickeln. Wir halten Sie über die weiteren Entwicklungen und den offiziellen Förderstart auf dem Laufenden.

 

© Jan — stock.adobe.com

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