Das Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat seinen aktuellen Marktbericht “Wohnimmobilien Kaufobjekte Bayern und Landeshauptstadt München Herbst 2023” veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass sich der Preisrückgang auf dem bayerischen Immobilienmarkt fortsetzt. Dabei sind die Preiskorrekturen in den Großstädten stärker als in den Mittelstädten. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir für Sie zusammengefasst.

Landesweit sinkende Preise
Die Nachfrage nach Kaufobjekten ist aufgrund gestiegener Hypothekenzinsen, Bau- und Energiekosten, hoher Inflation und Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine stark zurückgegangen. Dies führte zunächst zu Kaufpreisrückgängen in München im Herbst 2022 und betraf dann alle bayerischen Groß- und Mittelstädte im Frühjahr 2023. Die aktuelle Erhebung im Herbst 2023 bestätigt den Trend rückläufiger Preise.

Die Anzahl der Transaktionen im Wohnimmobilienbereich geht aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen und der sinkenden Nachfrage deutlich zurück. Käufer und Verkäufer zeigen sich gleichermaßen zurückhaltend, da die Finanzierbarkeit des Immobilienerwerbs aufgrund hoher Zinsen und restriktiver Kreditvergabe der Banken gesunken ist.

Bayern: Preisrückgänge in allen Segmenten
Im Wohnungssegment verzeichneten Bestandsobjekte im Halbjahresvergleich etwas stärkere Preisrückgänge als neu errichtete Einheiten. Insbesondere freistehende Einfamilienhäuser verzeichneten mit -4,7% die stärkste Preisanpassung. Die Baulandpreise für Geschosswohnungen sanken nur leicht um -0,5 %, während die Baulandpreise für freistehende Einfamilienhäuser um -3,6 % zurückgingen.

Im Marktsegment der Eigentumswohnungen fiel der Preisrückgang bei Bestandsobjekten mit durchschnittlich -4,0 % deutlich stärker aus als im Neubaubereich (-1,0%). In den Großstädten verzeichneten Regensburg (-8,2 %), Nürnberg (-6,7 %) und Augsburg (-6,6 %) die stärksten Preisrückgänge. Bei den Mittelstädten wurden die deutlichsten Preisanpassungen in Aschaffenburg (-9,1%), Landshut (-8,2%) und Rosenheim (-7,2%) beobachtet.

München: Früher Preisrückgang hält an
In München begann der Preisrückgang früher als in den anderen bayerischen Großstädten und setzt sich fort. Die ersten Preisrückgänge lagen zunächst zwischen -0,4 % und -1,2 %. Im Frühjahr 2023 folgte ein stärkerer Preisrückgang mit Abnahmen zwischen -5,0 % und -10,1 %. Die aktuelle Erhebung im Herbst 2023 bestätigt diesen Trend.

Die Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand und für Bauland sind weniger stark gesunken (-5,0 % bzw. -5,4 %). Neu errichtete Eigentumswohnungen verzeichneten einen Rückgang von -6,9 %. Im Segment der Häuser fielen die Preisanpassungen etwas höher aus, wobei Bestandsobjekte die stärksten Rückgänge verzeichneten (-7,8 % bis -8,1 %).

München im 10-Jahres-Vergleich
Im 10-Jahresvergleich sind die Baulandpreise für freistehende Einfamilienhäuser um 132 % und für Geschosswohnungsbau um 94 % gestiegen. Inflationseffekte reduzieren diese Steigerungen jedoch. Die Preissteigerungen für Eigentumswohnungen, Reihenhäuser und freistehende Einfamilienhäuser liegen im Betrachtungszeitraum (Herbst 2013 – Herbst 2023) zwischen 69 % und 84 %.

Der bayerische Immobilienmarkt befindet sich im Herbst 2023 weiterhin im Umbruch, wobei sinkende Preise und veränderte Marktbedingungen die wichtigsten Trends darstellen. Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Marktbericht des IVD Süd e.V.

Bildquelle: motointermedia/Pixabay 

Ansprechpartner

Bei Fragen senden sie uns eine Mail an info@igbay.de.

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