Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Juni 2022

Nach den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Juni real um ca. 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zurückgegangen. Besonders deutlich fällt dabei der Rückgang im Hochbau mit ca. 18 Prozent aus sowie im Wohnungsbau mit ca. 17 Prozent, aber auch der Straßenbau erreicht mit ca. -11 Prozent nicht annähernd den Vorjahreswert.

Das Auftragsvolumen liegt im ersten Halbjahr insgesamt bei 51 Mrd. Euro, was einem nominalen Zuwachs von ca. 12 Prozent entspricht – real einem Rückgang um ca. 3 Prozent.

Viele Bauprojekte werden storniert
Investoren und private Bauherren und Bauherrinnen stellen ihre Projekte aufgrund der unsicheren Lage und der hohen Preissteigerungen zurück. Laut Ifo-Institut werden im Moment ungewöhnlich viele Projekte storniert. Auf dem Hochbau betrug der Anteil der betroffenen Unternehmen im Juni 11,5 Prozent, im Mai waren es sogar 13,4 Prozent. Im Tiefbau waren es 9,0 Prozent, nach 8,8 Prozent im Mai.

Auch die Baugenehmigungen für Immobilien gehen zurück. Im Juni 2022 wurden in Deutschland für 30.425 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt – das waren laut Statistischem Bundesamt 4,5 Prozent weniger als im Juni 2021. Saison- und kalenderbereinigt nahm die Zahl der Baugenehmigungen im Juni 2022 im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozent ab.

Industrie leidet unter Materialknappheit
Die Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bleibt für das Bauhauptgewerbe weiterhin ein großes Problem. Im Juli meldeten 73,3 Prozent der Bauunternehmen Engpässe, denn viele Baustoffe kommen aus Russland, Belarus und der Ukraine. Große Mengen an Stahl stammten etwa aus dem zerstörten Asow-Stahlwerk in der Ukraine.

Nun kommen Lieferungen bspw. aus Spanien, aber zu höheren Preisen. Zudem stapeln sich die Container mit dringend benötigtem Material in Hamburg und China. Laut Ifo-Instituts hat die Materialknappheit auf deutschen Baustellen damit einen neuen Höchststand seit 1991 erreicht. Die Materialpreise legen infolge der Knappheit und höheren Energiekosten weiter zu.

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Quelle: Statistisches Bundesamt   |   Bildquelle: Unsplash.com