Immobilienmarktbericht Bayern 2022

Am 23.06.2022 wurde der Immobilienmarktbericht Bayern 2022 vorgestellt. In dem Bericht, der im Turnus von zwei Jahren veröffentlicht wird, werden alle Immobilienumsätze, aufgeteilt auf die Teilmärkte Bauland, bebaute Objekte, Eigentumswohnungen und landwirtschaftliche Flächen, ergänzt mit Preisniveaus und den jeweiligen zeitlichen Entwicklungen dargestellt.

Der Bericht spiegelt im Wesentlichen die Transaktionen des Jahres 2021 wieder, nimmt aber auch die Entwicklungen der Vorjahre mit auf. Der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Freistaat Bayern hat die Inhalte des 192 Seiten langen Berichtes zusammengefasst. Daraus wollen wir auszugsweise wie folgt informieren:

  • Die zugrunde liegenden Daten werden, wie im Baugesetzbuch vorgegeben, durch die 96 örtlichen Gutachterausschüsse bei den Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern erfasst, ausgewertet und an den Oberen Gutachterausschuss übermittelt.
  • Obwohl die Immobilienpreise in den letzten Jahren in vielen Teilen Bayerns merklich angestiegen sind, waren diese höheren Kosten vor allem – aber nicht ausschließlich – durch das historisch niedrige Zinsniveau immer noch finanzierbar. Dieser Einfluss scheint sich derzeit jedoch durch erheblich gestiegene Bauzinsen, die sich derzeit teilweise bei ca. 3,5 Prozent bewegen, abzuschwächen.
  • Nach mehr als zwei Jahren Pandemie konnte anhand des ausgewerteten Datenmaterials festgestellt werden, dass Corona bis auf einen kurzfristigen Rückgang des Umsatzes im Frühjahr 2020 keinen Einfluss auf die Gesamtumsätze bzw. die langfristigen Preisentwicklungen hatte.
  • Wesentlich herausfordernder und möglicherweise einflussreicher für den Immobilienmarkt stellen sich die enorm gestiegenen Baupreise, die gestörten Lieferketten und steigenden Energiepreise als Folge der Pandemie und des Ukrainekrieges sowie die o. g. gestiegenen Finanzierungskosten dar. Vor diesem Hintergrund unsicherer Entwicklungen sieht der Obere Gutachterausschuss zwar derzeit für Bayern noch keine Preisblase, da die Nachfrage nach Immobilien immer noch erheblich höher ist als der angebotene Bestand. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Immobilien in einfacheren Lagen oder mit erheblichem Sanierungsbedarf in Zukunft zunächst weitaus kritischer hinsichtlich eines angemessenen Preisniveaus geprüft werden. Eine solche Marktbereinigung wäre dem Immobilienmarkt insgesamt zuträglich.

Auch zum landwirtschaftlichen Grundstücksmarkt enthält der Immobilienmarktbericht Bayern zahlreiche Informationen. Der Geldumsatz selbst hat seit dem Jahr 2015 einen neuen Spitzenwert erfahren, die Anzahl der Verkaufsvorgänge (Transaktionen) und die veräußerten Flächen (Hektar) sind auf einem stabilen Niveau, nicht aber im Bereich der starken Jahre 2017 oder 2018.

Der durchschnittliche Verkaufserlös von Ackerland betrug 2021: 6,10 €/m², für Grünland: 4,20 €/m² und für Forstflächen 2,80 €/m². Die Werte liegen damit gegenüber den Vorjahren auf Höchstniveau. Starke Unterschiede gibt es aber in den einzelnen Regierungsbezirken. Aus unserer eigenen Auswertung stellt sich die Entwicklung hier auf Basis Hektarpreisen wie folgt dar:

Die fünf hochpreisigsten Landkreise in Bezug auf die bezahlten Ackerlandpreise stellen Ebersberg (Ø 220.000 €/Hektar), München (Ø 180.000 €/Hektar), Erding (Ø 160.000 €/Hektar), Landshut (Ø 145.000 €/Hektar), Dingolfing-Landau (Ø 140.000 €/Hektar) dar. Der Immobilienmarktbericht enthält zum landwirtschaftlichen Immobilienmarkt ausführliche Auswertungen zu Preisen für Grünland, Ackerland und Forst auf Landkreisebene.

Immobilienmarktbericht Bayern ist per PDF oder in gedruckter Form über die www.boris-bayern.de käuflich erhältlich.

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