Die Zahl der möblierten Wohnungen ist bundesweit stark angestiegen. Im Vergleich zum Markt für langfristig vermietete Eigentumswohnungen erlebt der Markt für möbliertes Wohnen auf Zeit derzeit einen regelrechten Boom. Trotz hoher Mietpreise ist die Nachfrage groß.

Möblierte Wohnungen boomen
Eigentümer:innen, die Wohnungen auf Zeit vermieten, haben einen attraktiven Markt vor sich. Denn für viele Unternehmen ist genau das die Lösung. Gerade wenn sie auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften sind und deshalb bundesweit rekrutieren müssen, ist es eine schnelle Lösung, eine Unterkunft für die Mitarbeiter:innen zu finden.

Hotels sind auf Dauer zu teuer und gerade in Großstädten wie München oder Berlin ist es schwierig, schnell eine Wohnung zu finden. Oft beteiligen sich Unternehmen auch an den Kosten für möblierte Wohnungen, damit sich die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll auf ihre Aufgaben konzentrieren können. So wird auch Zeit gewonnen, um eine dauerhafte Wohnung zu finden.

Mehr möblierte als unmöblierte Wohnungen
Laut einer Langzeitstudie des Immobilienforschungsinstituts F + B hat sich der Anteil möblierter Wohnungen in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Von 2014 bis 2021 steigt der Anteil von 8,3 Prozent auf 18,3 Prozent. Vor allem in den acht größten Städten ist der Anteil noch höher. In Stuttgart sind laut Studie mittlerweile 56 Prozent der Immobilienangebote möblierte Wohnungen.

Höhere Mietpreise
Der Anteil der möblierten Wohnungen hat deutlich zugenommen, aber mit dem Boom in diesem Sektor steigen auch die Mietpreise. Die Mietpreise für möblierte Wohnungen stiegen von 15,50 €/m2 auf 22,50 €/m2 und damit deutlich stärker als für unmöblierte Wohnungen (von 7,41 €/m2 auf 9,32 €/m2). In Berlin und Köln verdoppelte sich die Miete für den möblierten Quadratmeter in diesem Zeitraum sogar auf rund 33 €.

Schlupfloch für höhere Mieten
Ursprünglich waren möblierte Wohnungen ein Nischenangebot. Dass sie heute ein Massenphänomen sind, hat damit zu tun, dass Vermieter:innen durch sie die Mietpreisbremse umgehen können. Denn die Mietpreisbremse greift nicht, wenn eine Wohnung nur vorübergehend vermietet wird, was bei möblierten Wohnungen häufig der Fall ist.

Obwohl die Mietpreisbremse grundsätzlich auch für möblierte Wohnungen gilt, kann sie umgangen werden, indem die Wohnung im “vorübergehenden Gebrauch” vermietet wird.

Investoren sehen daher großes Potenzial in diesem Sektor. Sie profitieren von höheren Renditen als bei klassischen Wohnimmobilien und zudem von geringeren Ausfallrisiken. Die Nachfrage nach Kaufobjekten in diesem Segment ist daher weiterhin hoch.

 

Bildquelle: Angelov / AdobeStock

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