Der Immobilienmarkt in Deutschland verzeichnete im dritten Quartal 2023 erneut einen Preisrückgang, insbesondere bei Wohn- und Gewerbeimmobilien. Dies geht aus dem aktuellen Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hervor. Die Preiskorrektur erstreckte sich über verschiedene Assetklassen und spiegelt die anhaltende Unsicherheit auf dem Immobilienmarkt wider.

Rückgang des vdp-Immobilienpreisindex
Im dritten Quartal 2023 verzeichnete der vdp-Immobilienpreisindex einen Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dieser Rückgang folgt auf einen Rückgang von 1,1 Prozent im ersten Quartal 2023. Der aktuelle Indexstand beträgt 179,2 Punkte (Basisjahr 2010 = 100 Punkte), was einem Rückgang von 7,1 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2022 entspricht. Gegenüber dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 (194,8 Punkte) ist der Indexwert sogar um acht Prozent gesunken.

Preisentwicklung in den einzelnen Assetklassen
Die Preiskorrektur betraf sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien. Wohnimmobilien verzeichneten im dritten Quartal 2023 einen Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal und einen Jahresrückgang von 6,3 Prozent. Gewerbeimmobilien, insbesondere Büroimmobilien, verloren im gleichen Zeitraum 2,2 Prozent ihres Wertes auf Quartalsbasis und 10,3 Prozent auf Jahresbasis. Damit haben Gewerbeimmobilien seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2022 insgesamt 12,3 Prozent an Wert verloren.

Mehrfamilienhäuser: Mieten und Renditen im Aufwärtstrend
Ähnliche Preisrückgänge wie bei den Wohnimmobilien insgesamt waren auch bei den Mehrfamilienhäusern zu beobachten, mit einem Minus von 1,7 Prozent im direkten Quartalsvergleich und 6,8 Prozent im Jahresvergleich. Die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, die zum selbstgenutzten Wohneigentum zählen, fielen im dritten Quartal 2023 um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 5,8 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2022.

Aufgrund der zunehmenden Wohnungsknappheit und der steigenden Nachfrage stiegen die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern im Jahresvergleich um 5,8 Prozent. Die Renditen für Mehrfamilienhäuser stiegen im dritten Quartal 2023 um 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, ähnlich wie im Vorquartal mit einem Anstieg von 14,2 Prozent.

Preisentwicklung in den Top-7-Städten
In den sieben größten deutschen Städten fiel der Preisrückgang weniger stark aus. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 sanken die Preise in diesen Metropolen um durchschnittlich 1,3 Prozent. Den stärksten Preisrückgang im Jahresvergleich verzeichnete Frankfurt am Main mit minus 9,1 Prozent, den geringsten Berlin mit minus 4,7 Prozent. In Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart lagen die Preisrückgänge im Jahresvergleich zwischen minus 5,1 Prozent und minus 6,8 Prozent.

Preisrückgang bei Büroimmobilien stärker als bei Einzelhandelsimmobilien
Interessanterweise fiel der Preisrückgang bei Büroimmobilien im dritten Quartal 2023 erstmals höher aus als bei Einzelhandelsimmobilien. Büroimmobilien verloren im Quartalsvergleich 2,5 Prozent und im Jahresvergleich 10,6 Prozent, während Einzelhandelsimmobilien im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 um 1,2 Prozent und im Vergleich zum dritten Quartal 2022 um 9,3 Prozent nachgaben.

Die Renditen für Einzelhandelsimmobilien stiegen im dritten Quartal 2023 im Quartalsvergleich um 1,7 Prozent und im Jahresvergleich um 9,1 Prozent. Die Neuvertragsmieten im Einzelhandel stiegen moderat um 0,4 Prozent seit dem zweiten Quartal 2022, mit einem leichten Rückgang von einem Prozent im Jahresvergleich. Im Gegensatz dazu verzeichneten Büroimmobilien einen Anstieg der Neuvertragsmieten um 1,1 Prozent im Quartalsvergleich und 3,9 Prozent im Jahresvergleich sowie einen Anstieg der Renditen um 16,2 Prozent im Jahresvergleich.

Bildquelle: Grigory Bruev/AdobeStock 

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