Laut aktuellen Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) sind die Immobilienpreise zum Ende des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahr um etwa sieben Prozent gesunken. Insbesondere Büroimmobilien sind betroffen.

Immobilienpreisindex zeigt deutlichen Rückgang
Der Immobilienpreisindex des vdp verzeichnete im vierten Quartal 2023 im Vergleich zu den vorherigen drei Monaten einen stärkeren Rückgang von 2,2 Prozent, verglichen mit minus 1,7 Prozent im Vorquartal. Der aktuelle Indexstand beträgt 175,2 Punkte (Basiswert 2010 = 100). Im Jahresvergleich zum vierten Quartal 2022 ergibt sich ein Rückgang von 7,2 Prozent, wobei der Indexwert seit dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 deutlich um zehn Prozent gesunken ist.

Keine Trendwende in Sicht
Hauptgrund für den Preisverfall sind die gestiegenen Zinsen, die Immobilienfinanzierungen verteuern und viele potenzielle Käufer abschrecken. Dies betrifft sowohl Privatpersonen als auch Großinvestoren. Dies wird auch 2024 ein Problem bleiben, weshalb vorerst nicht mit einer Trendwende zu rechnen ist. Insbesondere die Preise für Gewerbeimmobilien sind deutlich gesunken.

Steigende Mieten und Renditen
Während die Preise für selbst genutztes Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser ebenfalls zurückgingen, stiegen die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern weiter an. Die Renditen nahmen ebenfalls zu, was auf eine steigende Nachfrage nach Mietwohnungen hinweist.

Preisentwicklung im Jahresvergleich (Q4 2023 / Q4 2022)
Im vierten Quartal 2023 verzeichneten Wohn- und Gewerbeimmobilien einen Rückgang von 7,2 Prozent im Jahresvergleich. Die Preise für Wohnimmobilien bundesweit fielen um 6,1 Prozent, während sie in den “Top 7”-Städten um 5,1 Prozent zurückgingen. Gewerbeimmobilien verzeichneten einen noch stärkeren Rückgang von 12,1 Prozent, wobei Büroimmobilien um 13,3 Prozent und Einzelhandelsimmobilien um 9,0 Prozent sanken.

Preisentwicklung im Quartalsvergleich (Q4 2023 / Q3 2023)
Im Vergleich zum Vorquartal sanken die Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien insgesamt um 2,2 Prozent. Wohnimmobilien bundesweit verzeichneten einen Rückgang von 1,6 Prozent, während der Rückgang in den “Top 7”-Städten bei 1,4 Prozent lag. Gewerbeimmobilien verloren 4,9 Prozent an Wert, wobei Büroimmobilien um 5,2 Prozent und Einzelhandelsimmobilien um 3,9 Prozent fielen.

“Top 7”-Städte zeigen weiterhin steigende Mieten
Die Wohnimmobilienpreise in den größten deutschen Städten fielen im Jahresvergleich durchschnittlich um 5,1 Prozent, wobei München und Frankfurt am Main die stärksten Rückgänge verzeichneten. Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern und die Renditen stiegen in den “Top 7”-Städten im Durchschnitt um 5,4 Prozent bzw. 11,1 Prozent.

Investment: Büros verlieren überproportional im Peis, Renditen Einzelhandelsimmobilien gewinnen
Die Preise für Gewerbeimmobilien fielen im Jahresvergleich um 12,1 Prozent, wobei Büroimmobilien um 13,3 Prozent und Einzelhandelsimmobilien um 9,0 Prozent zurückgingen. Die Renditen stiegen signifikant an, insbesondere bei Einzelhandelsimmobilien.

Ausblick und Auswirkungen auf den Finanzsektor
Die Prognosen für das Jahr 2024 bleiben trotz Anzeichen einer möglichen Stabilisierung des Wohnimmobilienmarktes herausfordernd. Die Deutsche Pfandbriefbank musste im vierten Quartal 2023 ihre Risikovorsorge erhöhen, während die Europäische Zentralbank (EZB) Banken vor problematischen Gewerbeimmobilienkrediten warnt.

Ansprechpartner

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